06.04.2020

Was sollte man bei Käufen im Internet beachten

Von Bekleidung über Elektronikartikel bis hin zu Lebensmitteln: Mehr als 55 Millionen Bundesbürger kaufen im Internet ein. Doch so einfach eine Online-Bestellung auch ist, so viele Gefahren birgt sie. Denn: Streitigkeiten über nicht gelieferte Waren, eine schlechte Qualität oder einen Betrug durch Fake-Shops beschäftigen regelmäßig deutsche Gerichte. Wie sich Verbraucher schützen können, woran man einen seriösen Anbieter erkennt und welche Vorgaben der Gesetzgeber beim Online-Einkauf macht, erklärt dieser Artikel.

Risiken Onlineshop: Mögliche Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen beim Online-Einkauf

Konto- und Kreditkartendaten sowie Passwörter sind beim Online-Einkauf ein beliebtes Ziel von sogenannten „Phishern“. Beim „Phishing“ werden diese Daten von Cyber-Kriminellen mithilfe von Viren und Trojanern abgefangen und anschließend zur Warenbestellung oder zum Kreditkartenbetrug missbraucht.

Wer online einkaufen möchte, sollte dies nur mit einem ausreichend gesicherten Computer tun. Aktuelle Virenprogramme schützen vor Phishing-Attacken und verhindern, dass Cyber-Kriminelle an sensible Daten gelangen können. Zudem sollte beim Onlinekauf für jeden Online-Händler ein separates Passwort verwendet werden, um den unbefugten Zugriff Dritter zu verhindern.

Generell gilt: Verbraucher sollten ihre Angaben auf die absolut notwendigen Daten – wie Name und Anschrift – beschränken und bei einer Onlinebestellung lediglich die Pflichtfelder ausfüllen.

Einkaufen im Internet: Onlinehändler vor Kauf prüfen!

Immer wieder tauchen im Internet sogenannte Fake-Shops auf, die aufgrund ihrer URL sowie ihres Layouts an bekannte Onlineshops erinnern und zur illegalen Beschaffung personenbezogener Daten dienen.

Aus diesem Grund sollten potentielle Kunden jeden Online-Shop vor dem Einkauf genau überprüfen. Merkmale für einen seriösen Anbieter sind:

 

Sind eine oder mehrere dieser Merkmale nicht erfüllt, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen unseriösen Fake-Shop.

Bestellen online: Gütesiegel für Onlineshops

Einige Online-Händler nutzen sogenannte Gütesiegel, um ihrer eigenen Seriosität Ausdruck zu verleihen. Gütesiegel suggerieren dem Nutzer, dass die verschiedenen Prozesse während einer Bestellung unabhängig geprüft werden. Dies ist in der Praxis jedoch nicht immer gegeben. Wer online einkaufen möchte, sollte grundsätzlich prüfen, welche Mindestanforderungen ein Gütesiegel bestätigt.

Unser Tipp: Die Initiative D21 hat verschiedene Qualitätskriterien für Online-Händler definiert und empfiehlt die folgenden Gütesiegel:

  • Trusted Shops
  •  TÜV Süd Safer Shopping
  • Internet Privacy Standards
  • Geprüfter Online-Shop

 

Die Button-Lösung schützt Verbraucher vor Abo-Fallen

Seit 2012 ist in Deutschland die sogenannte Button-Lösung in Kraft. Diese soll Verbraucher durch eindeutige Hinweise während des Bestellprozesses vor unerwünscht abgeschlossenen Online-Geschäften schützen. Gemäß § 312j Abs. 3 Bürgerliches Gesetzbuch (kurz: BGB) müssen Online-Händler und App-Stores mit einer eindeutigen Formulierung auf das Ende des Bestellprozesses hinweisen. Möglich sind unter anderem folgende Formulierungen:

  • Zahlungspflichtig bestellen
  • Kostenpflichtig bestellen
  • Kaufen/Jetzt kaufen
  • Zahlungspflichtigen Vertrag abschließen

 

Unzulässig hingegen sind Formulierungen wie „Bestellen“, „Anmelden“ oder „Bestellung abgeben“. Das bedeutet: Ist die Formulierung nicht gesetzeskonform, kommt kein bindender Kaufvertrag zustande.

Einkaufen online: Verschlüsselungstechniken verbessern Datensicherheit

Bei Online-Käufen ist grundsätzlich darauf zu achten, dass alle Daten verschlüsselt an den Online-Shop übermittelt werden. Eine verschlüsselte Datenübertragung ist an Meldungen wie:

„Sie haben ein geschütztes Dokument angefordert“

oder

„Sie sind im Begriff, sich Seiten über eine sichere Verbindung anzeigen zu lassen“

zu erkennen. Einige Online-Händler nutzen zur Datenübertragung sogenannte SSL-Zertifikate von unabhängigen Zertifizierungsstellen, die eine sichere Datenübertragung garantieren. Diese Zertifikate sind für Verbraucher – je nach verwendetem Browser – an einer (teilweise) grünen Einfärbung der Adresszeile zu erkennen und gewährleisten eine sichere Übertragung der personenbezogenen Daten.

Checkliste Online-Auktionen: Darauf sollten Verbraucher achten

Wer Waren im Internet ersteigern möchte, sollte folgende Tipps beachten, um sich vor Cyber-Kriminellen zu schützen:

Vor dem Kauf

  1. Bewertungen des Verkäufers überprüfen
  2. Produktdaten überprüfen
  3. Preis mit ähnlichen Neu- oder Gebrauchtwaren vergleichen
  4. Informationen über die Sicherheitsmaßnahmen des Verkäufers einholen

Nach dem Kauf

  1. Vor dem Bezahlen überprüfen, ob die Adressdaten des Verkäufers vollständig und korrekt sind
  2. Auslandsüberweisungen vermeiden
  3. Nachträgliche Änderungen des Vertrages oder des Zahlungsweges ablehnen
  4. Bei höherwertigen Gütern – falls möglich – den Treuhandservice des Auktionsanbieters nutzen

Rechtsschutztipp 

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